„… ein kühler, schicker Bungalow (entworfen vom Bühnenbildner Falco Herold), wie er in den Hügeln über Los Angeles herumstehen könnte. Wenn sich die Bühne dreht, sehen wir, dass der Bungalow nichts als ein Schlafzimmer enthält.“ (Wolfgang Höbel in Spiegel Kultur)

Für uns als Technik-Team bestand die Herausforderung darin, den Bungalow die Versenkung ausfüllend zu setzen. Die möglichst flache Decke hatte somit eine freitragende Länge von über 9m. Um Umbauzeiten zu sparen sollte der Bungalow für Proben und andere Stücke in der Versenkung geparkt werden können. Das Federn durfte nicht zu groß sein, auch um den frei verfahrbaren Fensterwände zu schaden und wenn die 5 Schauspieler alles „in Trümmer“ zerlegen.

Den Bungalow zu zeichnen und anschließen in das Statikprogramm (RSTAB) zu exportieren, war nicht nur eine große Freude, sondern auch erstaunlich erkenntnisreich: Viele Stäbe in der Ausfachung des Tragwerkes konnte ich deutlich reduzieren. Formrohre mit Mindestwandstärken 20x20x2 waren mehr für ordentliche Schweißnähte notwendig als für die Statik.

Die Decke wurde mit den Wänden verschraubt. Hier traten die größten Spannungen auf, an der Wandinnenseite als Druckspannung, an der Außenseite als Zugspannungen. Mit Knotenblechen habe ich versucht diesen Spannungen entgegenzuwirken, leider mit noch nicht ausreichendem Ergebnis.

Was nun

  • Orest nach Sophokles, Aischylos, Euripides
  • Bearbeitung: John von Düffel
  • Regie: David Bösch
  • Dramaturgie: Sebastian Huber
  • Bühne und Video: Falko Herold
  • Kostüm: Meentje Nielsen
  • Licht: Tobias Löffler

Kritik und Szenenfotos die einen kleinen Eindruck vermitteln finden sich hier und hier.